Eine Rampe für den Kleefelder Bahnhof?

  • Veröffentlicht am: 12. September 2012 - 21:47

Anfrage zur Zugänglichkeit des Bahnhofs Kleefeld in der nächsten Bezirksratssitzung

Die grüne Fraktion im Bezirksrat Buchholz-Kleefeld hat für die nächste Bezirksratssitzung am 13. September 2012 eine Anfrage zur Zugänglichkeit des Bahnhofs gestellt. Dahinter steht das Ziel der grünen Fraktion, eine Rampe als weitere Zugangsmöglichkeit zum Bahnsteig errichten zu lassen.

In Frage kommen für die Grünen entweder eine Rampe an der Westseite der Unterführung oder eine Rampe, die den Bahnsteig mit der Sievert- bzw. Ebellstr. verbindet. Letztere Lösung hätte nach Aussage der grünen Bezirksratsfrau Jessica Huter „den Charme, einen neuen, zusätzlichen Zugang aus Richtung Osten zu schaffen und die Anwohner und Anwohnerinnen aus diesem Teil Kleefelds deutlich besser an die S-Bahn anzubinden.“ Im Fokus sind aber vor allem die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen. „Es kann nicht sein, dass es eine Behindertenrechtskonvention der UNO gibt und keiner kümmert sich darum.“ Das sei umso ärgerlicher als es sich beim Bahnhof Kleefeld nicht etwa um ein jahrhundertealtes Gebäude handle sondern dieser erst vor der EXPO errichtet worden sei und Behinderte und ihre Bedürfnisse zu diesem Zeitpunkt durchaus schon gesellschaftliches Thema gewesen seien.

Der Fraktionsvorsitzende Dierk Schneider sieht daher die nun gestellte Anfrage auch nur als ersten Schritt. „Wir wollen wissen, ob eine Rampe baulich tatsächlich möglich ist, wie wir glauben, wie hoch die Kosten für die von uns skizzierten Lösungen wären und natürlich, ob die Frage mit der Deutschen Bahn überhaupt schon einmal diskutiert worden ist“. Er verspricht, an dem Thema dranzubleiben „denn Menschen mit Handicap gehen uns alle an, jeden Tag und nicht nur während der Paralympics, wenn sie für Deutschland Medaillen sammeln“.

Hintergrund:

Der Bahnhof Kleefeld ist – obwohl erst im Vorfeld der EXPO 2000 gebaut – für mobilitätseingeschränkte Menschen, Personen mit Kinderwagen und Radfahrer/-innen nur eingeschränkt geeignet, da der Bahnsteig nur über eine Treppe und einen Aufzug zugänglich ist. Ist der Aufzug defekt, sind ankommende Rollstuhlfahrer/-innen, ohne Hilfe durch Dritte dort „gefangen“ oder müssen mit einem späteren Zug eine Station vor- oder zurückfahren. Abgesehen davon ist der Aufzug für Reisende eine Zumutung, da er meistens, u.a. mit Urin, verschmutzt ist.

Das von der UNO 2006 verabschiedete „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (auch: Behindertenrechtskonvention) ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der Menschenrechte für die Lebenssituation behinderter Menschen konkretisiert, um ihnen die gleichberechtigte Teilhabe bzw. Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Insbesondere sollen ihre Autonomie und ein unabhängiges Leben gewahrt bleiben.

Bei der eingebrachten Anfrage handelt sich um eine von den Grünen initiierte gemeinsame Anfrage mit der SPD-Fraktion. Das Dokument kann unter https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-1789-2012?O... [https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-1789-2012?O... heruntergeladen werden.

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